Julia Knörnschild über Mama-Sein, Tagesklinik, Depression und ADHS | Laut gedacht

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Published 2024-01-18
Julia Knörnschild ist zu Gast in der neuen Folge von Laut gedacht. Sie ist Podcasterin, Autorin und Mutter von zwei Kindern. Im Interview erzählt sie, welche Erwartung sie vor ihrer ersten Schwangerschaft an das Muttersein hatte und wie sie durch eine Wochenbettdepression mit einer anderen Realität konfrontiert wurde. „Man guckt sich das Baby an und fragt sich: ‚Warum fühle ich nichts?’”

Einige Zeit später, inzwischen mit zwei kleinen Kindern, war die Autorin in einer Tagesklinik. Sie spricht von ihren Erfahrungen aus diesen Wochen, von Schuldgefühlen, Selbstzweifeln und neuen Erkenntnissen. Wie bringt man Muttersein, Job und Klinik in Einklang? Und wie findet man nach dem Klinikaufenthalt zurück in den Alltag?

Julia Knörnschild erzählt, was sie über sich gelernt hat, welche neuen Gewohnheiten sie etablieren konnte und welche Bedeutung ihre ADHS-Diagnose für sie hat. Sie spricht über ihre eigens gegründete Selbsthilfegruppe, darüber, welche Therapieformen ihr helfen und warum auch Therapiepausen manchmal wichtig sind. Sie ist gespannt, welcher Weg vor ihr liegt: „Ich habe keine Ahnung, wie lange das noch dauert. Aber ich bin bereit.”

Kamera: Jakob Erlenmeyer
Montage: Regina Teichs
Regie: Sven Haeusler
Redaktion: Diana Doko, Jasmin Hollatz, Johanna Weiner, Tabea Neu

Eine Produktion von svenson suite (www.svenson-suite.de/) im Auftrag von Freunde fürs Leben e.V.

Wir bedanken uns für die Unterstützung dieses Frnd-Projekts bei der Deutschen DespressionsLiga e.V. und DAK-Gesundheit.

Laut gedacht ist ein Format von frnd.tv, in dem Prominente und Betroffene über ihre Erfahrungen mit Depression, Suizid und seelischen Krisen sprechen. Sie berichten von schwierigen Situationen, die sie selbst erlebt haben, und erzählen von Strategien zur Bewältigung dieser Krisen. Comedian Torsten Sträter berichtet zum Beispiel vom offenen Umgang mit seiner Depression, die Band He/Ro von ihren Erfahrungen mit Derealisation und Panikattacken und die YouTuberin Malwanne davon, wie ihre Community damit umgegangen ist, dass sie unter einer Angststörung leidet.

Schaut gerne in weitere Folgen rein:
►LUNA über Selbstfindung, Queerness und Identitätskrisen | Laut gedacht
   • LUNA über Selbstfindung, Queerness un...  
►Klaas: Couch-Potato, Beauty-Influencer & Mental-Health-Botschafter | Laut gedacht
   • Klaas: Couch-Potato, Beauty-Influence...  

Jedes Jahr sterben über 9.000 Menschen in Deutschland an Suizid. Über 5 Millionen Deutsche leiden an Depressionen. Trotzdem wird in der Gesellschaft noch nicht genug darüber gesprochen und psychische Erkrankungen weiterhin stigmatisiert. Freunde fürs Leben e.V. wollen das unter anderem mit diesem YouTube-Kanal, frnd.tv, ändern - denn durch gezielte Informationsvermittlung über Warnsignale, Hilfsangebote und Therapiemöglichkeiten ist Suizidprävention möglich. Hier findet ihr zahlreiche Videos zu den Themen mentale Gesundheit und dem Umgang mit Krisensituationen. In unseren Formaten Laut Gedacht, Bar-Talk und Vicky will’s wissen sprechen Prominente, Expert:innen und Betroffene über Depressionen, Angststörungen und Co. und nehmen euch mit auf ihren Weg, mit psychischen Belastungen umzugehen. Wenn euch das Thema auch abseits von YouTube interessiert: Wir klären außerdem auf unserer Website frnd.de, unseren Social-Media-Kanälen auf Facebook und Instagram und in unseren Podcasts über Suizid und Depressionen auf.

Die Links dazu findet ihr hier:
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#frnd #freundefuersleben #mentalhealth

All Comments (21)
  • @Gabi-wb2ct
    „…. das Wort „normal“ wurde erfunden. Das gibt es nicht. Ich kenne keinen, der normal ist…..“. Lieben Dank fürs Erinnern ❤
  • @M.Schloss
    Über die Kombination Mutter werden, Depressionen und ADHS was zu hören - so ehrlich! - hat sooo gut getan! Du hast für diese schwierige Situation so treffende Worte gefunden, danke! Es rührt mich zu Tränen, dass ich nicht alleine bin mit dieser Thematik! Danke!
  • @user-rw9nz9ri1n
    Danke, so ein rührendes Interview. Meine Lebensgeschichte (statt Alkohol zu konsumieren habe ich Süßigkeiten konsumiert) ab 2007, die Geburt meiner ersten Tochter. Gut, dass diese Themen mehr Reichweite bekommen.
  • @aliana8483
    Endlich jemand der genau das sagt was ich immer zu meinen Freunden sage, wenn die sich mit Autismus oder ads abwerten. NORMAL gibt es nicht ! Keiner ist normal weil jeder eben anders ist !!!❤❤ Danke für dieses Video
  • @janin_heinze
    Boa, ich fühle Julia. Ich war jahrelang seit meiner Jugend immer wieder depressiv, besonders in Zusammenspiel mit Hormonschwankungen. Zu Beginn meiner Schwangerschaft, nach der Geburt - EXTREM. Und JETZT, wo das Kind schon fast 6 Jahre alt war, habe ich endlich die Diagnose ADHS bekommen. Das hat so viel Druck genommen und ich hatte seit meiner Vermutung, dass ich es haben könnte, sooo viele AHA-Momente.
  • @nic7679
    Du erzählst exakt mein Leben nach! Der GROSSE Unterschied, ich bin erst mit 50 Jahren diagnostiziert worden und habe mein Lebtag die Kompendien Krankheit Depression! Seit über einem Jahr und zwei erfolglose Anträge bei meiner Krankenkasse, kämpfe ich darum Hilfe, mittels Therapie zu erhalten. bislang alles erfolglos. Ein Jahr befinde ich mich in der schwersten Depression mit Suizidgedanken etc. ich bin nicht nur traurig, sondern auch wütend darüber, dass diese Gesellschaft mich so im Stich lässt. Ich habe alles verloren und meine Kräfte sind am Ende. Ich kann nicht mehr kämpfen. Seit einem Jahr schreie ich um Hilfe und versuche alles mögliche jetzt hat mich die Depression dermaßen eingefangen, dass ich mich nicht mehr kümmern kann. Und ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen es da draußen genauso geht wie mir und man sieht einfach weg.
  • @lakritzeslena
    Oh man, danke, das tat gut. So viele Parallelen zu meiner Geschichte. Schon bei der Schule angefangen- zwar nicht Waldorf aber eine andere nicht normale Schule ohne Noten und mit Beurteilungen. Der Diagnostikarzt hatte keine Schwierigkeiten da sofort zu entnehmen was er brauchte. Ich hab meine ADHS Diagnose auch nach 2 Kindern, in der Pandemie, und nach Wochenbettdepression bekommen. Allerdings nach vorheriger Odyssee von Kindheit an, mit Angst, Perfektionismus, unglaublich wenig Selbstvertrauen, Depressionen ab 12 Jahren, Kliniken und Medikamenten ab 14 Jahren. Und immer nur das Gefühl ich streng mich nicht genug an, andere schaffen es doch auch! Und ich bin irgendwie falsch. Mit 39 die Diagnose zu kriegen war zwar total befreiend und erleichternd und hat mir sehr viel gebracht an Selbstverständnis, und wissen darüber wie ich ticke, was ich brauche... Aber ich bin auch durch viel Mist nun an einem Punkt wo ich nicht so einfach mal neu anfange und mir so gut vertraue. Eine Diagnostik zu bekommen wenn man sie braucht und dann auch noch Therapie und medikamentöse Versorgung ist nicht selbstverständlich aktuell. Ich habe nur durch viel Glück schneller einen Termin bekommen, weil ich im Burnout steckte und musste dafür weit fahren. Mein Therapeut war leider ein Reinfall und für ADHS gar nicht geeignet. Mein Arzt kennt sich nicht gut mit ADHS aus, Glücklicherweise hab ich inzwischen ja ein solides Pharmakologisches Halbwissen, also kann ich viel vor recherchieren... Und nach und nach kriegen alle Freundinnen die ich je hatte ADHS und Autismus Diagnosen 😂 es wundert mich gar nicht mehr!
  • Danke liebe Julia das Du das mit uns geteilt hast🙏❤️ich bin hochsensibel und mir ging es ähnlich nach der Geburt und auch die anderen Gefühle und Situationen kenne ich sehr gut! Alles gute für dich🩷folge dir auf Instagram...danke für deinen Kontent sehr wertvoll🫶
  • @leleooniee
    wow! die worte am ende! danke fuer diese offenheit! <3
  • @travelsmart3504
    Schön, dass du deine Symtome erkannt und ernst genommen hast.😊 Ich kann mir gut vorstellen, dass das alles eine große Überwindung war. Für dich und auch für deine Familie war deine Entscheidung für eine Therapie absolut richtig.
  • @katie.6894
    Danke für deine Worte! Sehr inspirierend und wichtig!!
  • @katharina819
    Dankeschön und alles Liebe und Gute für Dich ❤😊🙏🏻
  • @AnToNina1983
    Sehr gut erklärt 👏🏼👍🏻. Vielen Dank für deine Offenheit 💚
  • @annikandersen
    So schöne, heilende Worte. Tolles Video. Danke Julia❤
  • @JasminW.
    Das war ein schöner Beitrag ❤