Kreuzberg wie es einmal war | 60er, 70er & 80er in Berlin | Dokumentation | Berlin erleben

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Published 2024-07-23
Wie sah Berlin einmal aus? Erinnerungen an das Kreuzberg der 60er, 70er und 80er Jahre. Vom Alltag am Chamissoplatz bis zum wilden Punkleben auf der Oranienstraße. Mit Sängerin Christiane Rösinger, Musiklegende Beppo Pohlmann („Kreuzberger Nächte“), den Schauspielern Maxi Warwel, Antonio Wannek, Tayfun Bademsoy und vielen anderen.


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Bis in die frühen Morgenstunden wird in den 60er Jahren in der „Kleinen Weltlaterne“ in der Kohlfurter Straße geraucht, getrunken und debattiert. Bei Wirtin Hertha Fiedler kostet das Bier 50 Pfennig. Wer knapp bei Kasse ist, darf mit Kunst bezahlen. Maler Kurt Mühlenhaupt tut das oft.

Kreuzberg ist ein berühmter West-Berliner Bezirk, halb umgeben von der Mauer und mit viel Punk auf der Straße. Reisebusse aus Westdeutschland fahren gern durch Kreuzberg. Ein bisschen ist es hier wie in Harlem. Aussteigen? Besser nicht.

Der Alltag in Kreuzberg: buntes Markttreiben in der Eisenbahnstraße und am Marheinekeplatz, Dampferfahrt auf dem Landwehrkanal, Punks auf der Oranienstraße, Hausbesetzer am Lausitzer Platz und das neue Miteinander verschiedener Kulturen.

„Kreuzberg wie es einmal war“ zeigt einzigartige Aufnahmen aus den alten Postzustellbezirken SO 36 und Kreuzberg 61. Viele Berlinerinnen und Berliner erinnern sich an das Leben hier.

Mit dabei sind Sängerin Christiane Rösinger („Lassie Singers“), Malerin Regina Augstein, Morgenpost-Journalist Uwe Dannenbaum, Schriftstellerin Anja Tuckermann, Autor Jürgen Enkemann sowie die SchauspielerInnen Maxi Warwel („Bergretter“), Sükriye Dönmez („Mordkommission Istanbul“), Tayfun Bademsoy („Ein starkes Team“), Antonio Wannek („Dogs Of Berlin“) und Bernd Feuerhelm („Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“).

1979 schafft es Kreuzberg sogar in die Hitparaden. Mit „Kreuzberger Nächte“ gelingt der Spaß-Combo „Gebrüder Blattschuss“ ein Riesenhit. In „Berlin erleben – Kreuzberg wie es einmal war“ erinnert sich Sänger Beppo Pohlmann an den witzigen Kiez-Schlager.

Ein Film von Anna Bilger
Erstausstrahlung: 16.12.2022 / rbb Fernsehen
Bild:

#kreuzberg #berlin #80erjahre #punks #berlinermauer

All Comments (21)
  • Es war eben das alte Westberlin . Diese Stadt ist unwiederbringlich verloren gegangen. 😢
  • Ja, mein Berlin hat sich so verändert, dass ich nicht mehr hin will. Ich habe auch in Kreuzberg gewohnt, in den 70zigern und 80zigern. In der Zeughof, Ecke Schlesische Straße. Damals war alles so locker und nicht so gefährlich wie heute. Damals konnte ich als junge Frau nachts durch die Straßen gehen und nichts ist passiert. Schade, dass jetzt alles zerstört wird.
  • @jael999
    Ich bin 99 in Berlin geboren… was für ein toller Einblick in ein Berlin vor meiner Zeit! ❤
  • @maxmeier5832
    Ich war 1987 mit der Schule in Berlin. Hatte das Gefühl, dass soviel Geschichte in der Luft liegt. Ich war beeindruckt von der Größe, der Ausstrahlung der Stadt und so manchen Bauten. Danach war ich 2015 das letzte mal da und nichts von alldem war mehr übrig. Ziemlich verkommen... Will ich nie wieder hin... Traurig
  • @fhinq2776
    Scheint echt ne geile und Vorallem individuelle Zeit gewesen zu sein - heute ist Berlin sowas von ordinär und Mainstream geworden (leider)
  • @vasama7285
    Mitte der 80er war ich als Jugendliche mit meinem Vater ein paar Mal seinen Künstlerfreund in Berlin besuchen, ich fand‘s sensationell 😅
  • Da war ich am 10.November 1989 als siebenjähriger das erste Mal im Westen bei meiner Uroma.
  • Genau so war es ❤❤❤und die Musik....herrlich Vielen Dank für diese tolle reportage 💕
  • @dailykiste
    Ach wo die Mauer noch stand Was es hammer
  • @itsDenno_
    Bin 1991 in Kreuzberg geboren und in Kreuzberg in den Kindergarten gegangen... von meiner Familie (Onkel, Opa, Mama, etc. die aus Kreuzberg kommt) habe ich viele Geschichten gehört aus den 80ern und 90ern.. faszinierend, dass alles noch in Bild zu sehen. An einige Sachen aus den 90ern erinner ich mich auch noch wage. Geil.
  • @JakoMo754
    Sehr interessant. Allerdings finde ich es nervig, dass da irgendwelche Leute zwischendrin das Bild teilweise verdecken und ihren Senf dazugeben müssen/dürfen.
  • @grahamgarlic
    Immer schön, wenn man sich mit Freunden unterhält. "Ich war ja noch im alten SO feiern." "Ne, bist doch viel zu jung." "Doch, auf dem Arm meines Vaters." :p
  • Ich bin Englaenderin und war mehrmals in den 80 Jahren in Berlin. Es hat mir sehr gut gefallen und es hatte etwas magisches fuer mich, leider ist es nicht mehr so. Ich war 2019 auf einen Kurs in Kreuzberg habe aber nicht soviel sehen koennen. Seit der Mauerfall finde ich es nicht mehr so schoen. Diese Bilder von 60, 70, 80 Jahre waren sehr interessant und ich glaube die beste Zeit.
  • @LansiB1
    Bin nun auch mittlerweile 40 Jahre. '84 im urban geboren und ich fühle Kreuzberg heute immernoch wie früher. Leider viel geändert aber wenn man genau hinguckt sind sogar noch ältere Herren und Damen aus der Zeit zu sehen 😊 ick liebe dir, du mein Kreuzberg 💙
  • Für mich eine sehr erhellende Doku. Seit ich 2 Jahre in Leipzig gelebt habe und wieder zurück nach Wilmersdorf gezogen bin, wo ich herkomme, beschäftige ich mich mehr und mehr mit Ostdeutschland und dem alten Berlin, da man es nur so verstehen kann. Geboren 1988 und politisch viel in Linken Gruppen aktiv, ist mir sehr schnell aufgefallen, welche gravierenden Unterschiede und Veränderungen es in den Bezirken gibt. Viele nicht positiv und eben der Politik verschuldet und ich spreche nicht von Ausländern, sondern von den Lebens und Arbeitsbedingungen. In Wilmersdorf hat sich im großen und ganzen so gut wie kaum etwas verändert, es hält eher im Schneckentempo einzug, ist aber in vielen anderen, vor allem östlichen Bezirken, bittere Realität. Der Mauerfall hat tatsächlich den Ausverkauf, der östlich gelegenen Bezirke befeuert, daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Es schwappt nun langsam aber allmählich, auch in die westlichen Bezirke. Ich rede von Airbnb, Touristenviertel, Eigentumswohnungen, Tante Ema Kahlschlag für Gesichtslose Bürokomplexe und Sinnfreie Luxusläden, Gentrifizierung und abgeschnittene Siedlungen. Ich vermute, da die Preise bereits vor der Wende in den westlichen Bezirken, abseits von Kreuzberg ( Schöneberg, Wilmersdorf, Charlottenburg, Steglitz)hoch waren, dass die Immobilienhaie, Touris, und Konzerne, als auch zugezogene Eigentumssucher, hier Schwierigkeiten hatten sich anzusiedeln. Eben wegen des provinziellen Charakters und der hohen Kosten. Es sind Familienbezirke, Bezirke mit hoher Dichte an Einkaufsmöglichkeiten und eben sehr provinziell mit einem konservativen Weltbild. Für Alternative und Partywütige Zugezogene auf Eigentumsdurchzug, eher unattraktiv. Mit türkischen/proletarischen Vierteln wie Moabit und Wedding zudem auch noch zu Rau und gefährlich und vor allem länger etabliert, als in Friedrichshain Kreuzberg, wo es bereits in den 90er mit der Verdrängung los ging. Es werden nicht nur deutsche, sondern auch türkische Berliner verdrängt. Im Grunde sind die zugezogenen für den Rassismus verantwortlich. Sie machen alles für Ihre Gehaltsklasse attraktiv und sorgen dafür, dass andere isoliert und an den Rand gedrängt werden. Hier wird auch viel Elend hinter den Fassaden versteckt, die man von außen nur Erahnen kann.
  • @eklatist
    Früher habe ich Kreuzberg geliebt.