"Du bist fettphob, wenn du mich nicht datest" Yokkels Meinung zu "Fettphobie" im Dating

Published 2023-06-25

All Comments (3)
  • @MuggelECK
    Hier einfach mal meine 2 cent als erst dicker, dann (für meine Verhältnisse) dünner, dann wieder dicker und mittlerweile wieder abnehmender Mensch: Ich muss niemanden daten, der mir nicht gefällt. Das hat nichts mit "fettphob" oder sonstwas zu tun, sondern ist eine rein persönliche Entscheidung. Den einen ist der Körper scheißegal, die achten nur auf den Charakter, andere halt eben nur auf das Aussehen und wieder andere bevorzugen ne Mischung aus beidem. Trotzdem ist es als dicker Mensch schwieriger ein/e Partner*in zu finden. Warum? Da gibt es mMn einige Ansätze: 1. Dicke Menschen sind ungesund! - Das ist auf jeden Fall nicht abstreitbar. Klar, es gibt viele Diskussionen in der Medizin, wo nun das "Idealgewicht" oder der "Idealzustand" liegt, aber es ist halt auch unbestreitbar, dass dicke Menschen (und ich rede jetzt nicht von 5 oder 7kg zu viel, sondern von "richtigem" Übergewicht) eher zu verschiedenen Krankheiten im Herz-Kreislauf-System neigen, dass die Gelenke aufgrund der übermäßigen Beanspruchung eher verschleißen. Und ja, ich glaube(!) auch, dass massiv übergewichtige Menschen eher zu psychischer Labilität neigen, da sie meistens selber wissen, dass sie dem "Ideal" der Gesellschaft nicht entsprechen, aber auch nichts dagegen tun können/wollen und durch diese Gedanken immer weiter in eine Abwärtsspirale geraten. 2. Dicke Menschen sind faul! - Ja und? Muss ja nicht jeder ein Energiebündel vor dem Herren sein. Andererseits kann ich aber auch verstehen, dass dieser Gedanke bei der Partnerwahl eine Rolle spielt, wenn man eben ständig auf Achse sein und Dinge erleben will. Andersherum gibt es aber auch einige, die eher auf den Typ "Kuschelbär" stehen, wobei hier wirklich ein Kuschelbär, kein Kuschelberg gemeint ist. 3. Dicke Menschen sind einfach ekelig! - Dicke Menschen stinken, dicke Menschen schmatzen, fressen wie Schweine, waschen sich nie... Alles Dinge, die genau so gut auf dünne Menschen zutreffen können, das Bild vom verfressenen Fettschwein ist aber gesellschaftlich im Kopf verankert und tut da natürlich sein übriges. Aber woher kommen diese ganzen (teils) Vorurteile gegen Dicke? Das ist eine gute Frage, in einigen Kulturen gelten Dicke ja auch durchaus als ehrbar, mächtig und wohlhabend. Ich behaupte (ohne es beweisen zu können): Zum größten Teil wurde das heutige Bild vom "Schönheitsideal" durch die Medien geschaffen, mit (Schein)Argumenten unterfüttert und hat sich dann als "die Norm" durchgesetzt. Und alles, was von der Norm abweicht, muss ja grundsätzlich schlecht sein. Aber bin ich deswegen "fettphob", weil ich keinen Menschen mit massivem Übergewicht daten will? Nein! "Fettphob" bin ich, wenn ich entweder Angst vor dicken Menschen habe oder mich extrem abwertend über sie äußere, sie mobbe oder bedrohe. Alles andere ist halt einfach nicht mein persönlicher Geschmack. Allerdings finde ich auch, dass es in unserer "Schneeflockenkuschelgesellschaft" leider zum "guten Ton" geworden ist, Schuldigkeiten auf andere abzuschieben und sich dadurch in der Opferrolle privilegieren zu wollen. "Wenn du nicht machst, was ich will, bist du ein schlechter Mensch!" ist moralisch mindestens genau so verwerflich wie zu sagen "Das fette Schwein will ich ich nicht daten.". Man muss halt einfach auch mal lernen, dass die Welt kein Honigkuchenwunderland ist, wo man alles hinterhergeworfen bekommt (einschließlich Liebe) und auch mal nicht seinen Willen kriegt. Es gibt halt Dinge, die lassen sich nicht erzwingen. Das ist jetzt nur ein grober Anriss, ich könnte, wenn ich wollte, noch 3 Stunden weiter schreiben, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Sorry, länger geworden als gedacht, aber bei sowas geht mir echt manchmal die Hutschnur hoch.