Macht KI uns überflüssig? Richard David Precht im Gespräch mit Mercedes Bunz

Published 2023-06-04
Die Diskussion um die Chatbots, die wie Menschen kommunizieren, wirft viele Fragen auf: Sind sie zu echter Intelligenz fähig, haben sie gar ein Bewusstsein? Was von dem, was wir können, machen diese Maschinen besser? Welche Fähigkeiten könnten wir in Zukunft verlieren?

Mit ChatGPT hat künstliche Intelligenz gelernt, direkt mit Menschen zu interagieren. Die Software versteht Bedeutungen, generiert scheinbar perfekte Texte, die neueste Version GPT-4 erkennt auch Bilder, baut Webseiten und beantwortet uns jede Frage in jeder Sprache.

Während die einen die neue Technologie als revolutionär feiern, drängen die Europäische Union und nicht zuletzt ihre Entwickler auf mehr Kontrolle und eine schützende Regulierung. Die Science-Fiction Vision einer menschenvernichtenden KI hält die Kulturwissenschaftlerin Mercedes Bunz dabei allerdings für sehr spekulativ. Bedeutender als die Furcht vor einer Weltherrschaft der Maschinen sind die Veränderungen im alltäglichen Verstehen und Beurteilen der Wirklichkeit.

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#KI #ChatGPT #Precht

All Comments (21)
  • Die Eltern von Frau Bunz haben bei der Namenswahl ihrer Tochter definitiv Humor bewiesen 😆
  • @Timo-vo5mw
    Bei allem Respekt: Ladet mal bitte Gäste ein, die wirklich in dem Thema stehen. Und erhöht das fachliche Niveau. Das ist kein Bashing auch wenn die Kritik harsch klingt. Die Datenwissenschaftler und Ingenieure die diese Technologie entwickeln müssen viel mehr zu Wort kommen, und wenn denen kaum jemand folgen kann ist das bereits ein Teil der Gesamtproblemstellung.
  • @MarTin-iw9vu
    Bei aller Sympathie zur Gästin hätte ich es besser gefunden, wenn man jemanden eingeladen hätte, der fachlich tiefer in der Materie steckt. Man merkt bereits bei der Einstiegsfrage, dass hier zwei Geisteswissenschaftler miteinander über etwas Technisches reden, bei dem ihnen bereits grundlegende Begrifflichkeiten fehlen. Das meine ich gar nicht despektierlich, aber mit einem Studium im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich würde sich ja auch keiner in eine Talkshow zum Thema Kunstgeschichte im 19. Jahrhundert setzen. Gerade die Auseinandersetzung eines Geisteswissenschaftlers (Precht) mit einem Informatiker würde durch die unterschiedlichen Sichtweisen spannend werden, ohne, dass die Diskussion an der Oberfläche bleiben muss. Vielen Punkten würde ich auch inhaltlich widersprechen und würde gerne eine echte Expertenmeinung dazu hören: Ich halte die Diskussion über das Wasserzeichen für Quatsch (weil es technisch schwierig ist, und man in der Praxis irgendwo im Internet sowieso immer an ein nicht-reguliertes KI-Modell rankommen wird. lieber sollten wir flächendeckend einheitliche "digitale Signaturen" einführen, mit denen man die Echtheit von menschlichen Texten, Bildern, etc. nachweisen kann), und ich halte es für naives Wunschdenken zu glauben eine KI könne nichts Neues oder Kreatives schaffen (wie viel haben die beiden die jeweilige KI überhaupt bereits selbst getestet, wenn sie das glauben? KIs können bereits auf hoher Qualität schreiben, malen, komponieren. Wer sagt, dass die Werke nicht neu sind, da immer von bestehenden Werken inspiriert: Genau so funktioniert doch ein kreativer Schaffensprozess immer. Wir sind im kreativen Schaffen nie frei vom Einfluss aller unserer bisherigen Erfahrungen. Genau diese verbreitete Darstellung von ChatGPT als eine Maschine, die nur bereits vorhandene Texte zusammensetzt, halte ich für falsch; wie richtig erklärt schreibt die KI Wort für Wort (bzw. Token) das jeweils wahrscheinlichste folgende Wort. Wenn ich mit der KI ein Gespräch mit etwas Absurdem beginne wie "Stell dir vor, die Welt besteht aus Käse und ist bevölkert von 3-köpfigen Affen", dann wird die KI dabei selbstverständlich weiter in eine Richtung denken, die davor nirgends in den Trainingsdaten bereits gedacht wurde.)
  • @befosocial
    Es gibt einen schönen Kommentar zur Sendung, welchen ich Teile: Man muss ja fast dankbar sein, dass sie nicht noch Rudi Völler und Christian Lindner befragt haben. - Felix von Leitner Viel mehr muss man eigentlich nicht sagen
  • @klinischgut
    Der Geruch am morgen, nachdem es Geregnet hat. Was das in mir alles auslöst an Gefühlen und Behaglichkeit. Das kann mir keine Maschine der Welt geben. Kein System, ausser die Natur selbst kann das. Diese Wechselwirkung zwischen mir und der Natur. Das ist für mich ein kleines Wunder, eines von vielen.
  • @pinoramon7310
    Antwort ChatGPT: Richard David Precht hat kein Buch spezifisch über die Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts geschrieben. Als Philosoph und Schriftsteller hat Precht sich hauptsächlich mit Themen wie Ethik, Gesellschaft und Zukunft beschäftigt. Seine bekanntesten Werke sind "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" und "Jäger, Hirten, Kritiker: Eine Utopie für die digitale Gesellschaft". Es ist möglich, dass er in einigen seiner Bücher auf die Kunstgeschichte oder bestimmte Epochen eingegangen ist, aber es gibt kein Buch von ihm, das ausschließlich der Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts gewidmet ist.
  • @GreenStorm01
    Wann kommt ein Interview mit Rudi Völler zu dem Thema?
  • Dear herr Precht, with "all" my respect for your guest, I find that you should discuss the topic of AI with "real" specialists who deeply understand the potential danger of this paradigm shift in AI.
  • @Linn2008
    Künstliche Intelligenz geht für mich von einem Künstlichem Bewusstsein aus, wir haben Vorhersagemodelle und nichts weiter, danke für die Trennung, interessantes, kluges Gespräch, Danke
  • @RK-kq2dt
    Meine Erfahrung aus dem Alltag mit intensiver Nutzung von ChatGPT: Sehr hilfreich, wenn man es zu nutzen weiß, aber auch wirklich sehr fehlerhaft im Output. Nur muss man teilweise eben in dem jeweiligen Thema sattelfest sein, um diese Fehler zu erkennen, und genau da hakt es m. E. bei vielen der rundum begeisterten Fanboys/-girls. Sie haben einfach nicht die Qualifikation, die Fehler zu entdecken, die ihnen vorgesetzt werden, und lassen sich vom schönen Schein täuschen.
  • "Bis zu meinem Wissensstand im September 2021 hat Richard David Precht keine Bücher über die Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts veröffentlicht. Er ist bekannt für seine populärphilosophischen Werke wie "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" und "Erkenne die Welt". Er hat auch mehrere Bücher über Bildung und Ethik geschrieben. Aber spezielle Werke über Kunstgeschichte im 19. Jahrhundert sind mir nicht bekannt."
  • "Lass uns doch eine Sendung zum Thema KI machen" "Ja, wen sollen wir denn da einladen? Einen Data-Scientist oder jemanden vom DFKI?" "Ach, nee, der Kai-Rüdiger kennt über seine Connections im Oberholz jemanden aus der Berliner Laber-Szene, die passt schon". "Ok, Deal!".
  • @andygb1969
    Wenn du mit Nachnamen „Bunz“ heißt, dann nenn deine Tochter um Gottes Willen nicht „Mercedes“ 😂
  • (28:48) "Liberale Gesellschaften basieren darauf, dass die Menschen auf Dinge vertrauen, die sie nicht durchschauen" finde eine sehr schöne Zusammenfassung unseres Problems, insbesondere mit den sozialen Medien und allen digitalen Kommunikationsmöglichkeiten. Was die Kommunikation mit KI angeht, finde ich, dass man in die Überlegungen immer einfließen lassen sollte, dass diese Systeme, meiner Meinung nach, in erster Linie unsere Erwartungshaltung erfüllen wollen. Die Vorausberechnung des nächsten "Tokens", also welches Wort als nächstes sinnvoll wäre, ist nicht nur eine Abwägung des Inhaltes, sondern auch, ob die Darbietung zum Kommunikationspartner passt. Und hier wird z.B. ChatGPT durch gespeicherte HG Informationen (historischer Chatverlauf) auch bald einen großen Vorteil haben. Stellen wir uns einen Gesprächspartner vor, der nicht nur bereits mit uns kommuniziert hat, sondern mit Millionen anderen Menschen und die Erfahrung dieser Kommunikationsdaten bei uns anwendet. In einem Verkaufsgespräch wäre dies sicher eine sehr "interessante" Kommunikation. Wird ChatGPT eines Tages der am besten trainierte Gesprächspartner sein, der allen Menschen perfekt ihre Erwartungshaltungen erfüllt, jedenfalls in der Kommunikation? Allein deshalb werden wir sicher eine "skeptische Gesellschaft" werden müssen.
  • @daniloeismann535
    Sehr geehrter Herr Prof. Precht, vielen Dank nochmals für Ihr Buch "Wer bin ich ..."! Ich bin zwar immer noch nicht viel weitergekommen als bei meinem letzten Schreiben an Sie, aber das bedeutet nichts Schlechtes, im Gegenteil!👍🏾😄 Ihr o.g. Buch hat mich erneut dazu angestachelt, mir grundsätzliche Gedanken zu machen - die Grübelei stört zwar beim Lesen aber ich empfinde sie dennoch als echte Bereicherung und als Ausdruck der Qualität Ihres wissenschaftlich-literarischen Werkes!👍🏾👍🏾👍🏾 Zum Thema: Aus meiner Sicht werden Maschinen niemals ein Bewußtsein erlangen (und damit den Menschen "verdrängen"), weil sie nicht sterben können und damit auch keine Veranlassung zu irgendetwas haben, das ein "Ich" zwingend notwendig macht, wenn der Gesamtorganismus in einer Umwelt überleben will, die dynamisch und grundsätzlich lebensfeindlich zugleich ist!🤔 So beschrieben ist das "Ich" keine eigenständige Einheit und im Gehirn lokalisierbar wie die Leber im Körper. Es ist auch kein "alles und jedes mit allem um uns herum", denn wenn neben mir ein Baum umfällt, gefährdet dies mein Leben nur, wenn ich vom Baum getroffen werde, falle ich aber selbst hart auf die Nase, beeindruckt das mich ganz anders, obwohl ich, anders als der Baum, danach in der Regel sofort wieder aufstehen kann!🤔😄 Das "Ich" ist daher für mich der Ausdruck der Gesamtinteressen aller Beteiligten, die an der Erhaltung meines komplexen Gesamtorganismus ein direktes "Interesse" haben!😳😄 Zur Erklärung: Wenn ich das richtig verstanden habe, dann siedeln in und an unserem Körper zehnmal mehr Kleinstlebewesen als wir körpereigene Zellen haben und gemeinsam schaffen die es uns ihre Interessen "aufzuzwingen"! Gemeint ist hier, je nachdem wie sich das Gleichgewicht in meinem Darm eingestellt hat, verlangt es mich nach fettem Burger oder Gemüse, bzw. ich suche sie Nähe von anderen Menschen, obwohl das meine Grippeerkrankung nicht lindert, aber den gesunden anderen ansteckt - Stichwort: "Schwarmintelligenz", also auch eine Form von "Ich", wo wir tatsächlich gar nichts verstehen: "Laßt Euch alle Boostern, dann machen wir den Virus platt!" Hier tippt laut Ex-Bundesgesundheitsminister, heute für nix mehr verantwortlich seiender Herr Spann ein seit Weihnachten 2021 Toter (nicht genesen, geimpft :-)! Wie mir meine "Mitbewohner", bei denen eigentlich ich lebe (sie sind ja 10-mal mehr, s.o. :-) dabei geholfen haben, dem Eindringling "Carola" die Stirn zu bieten, ist mir nicht klar, dass sie aber dabei vermutlich entscheidend mitgespielt haben, gesund zu bleiben, daran glaube ich fest, weil auch ihnen nichts Gutes blüht, wenn "Carola" das Regiment übernommen hätte! Nachdem das geklärt ist, zurück zum Thema! Die Fähigkeit, sich an eine Vergangenheit zu erinnern und dieses Wissen in die Zukunft extrapollieren zu können, kreiert an dem Punkt, wo das komplexe Lebenssystem "Ich" eine gemeinsame Handlungsoption aus allen Informationen und Interessen abgeleitet hat, den Zustand, den wir als "Gegenwart" bezeichnen (wobei der Horizont eines Menschen in beide Richtungen, Zukunft und Vergangenheit, in solch weite Entfernungen reicht, wie bei bei keiner anderen Spezies auf diesem Planeten - den selektiven Erfolg dieses Models mag die ständig wachsende Population unserer Spezies belegen)! Das "Ich" und das "Jetzt", können so zwingend als mehr als eine reine Fiktion verstanden werden, da sich unsere Handlungsoptionen in der "Zukunft" bewähren müssen (tun sie es nicht, stirbt im schlimmsten Fall der komplexe Gesamtorganismus, der sich als "Pojtr, Mohamed oder eben als "Ich" begreift)! Maschinen können nicht sterben, also haben sie keine eigenen Interessen, keine Antriebe, sie haben also auch keinen Antrieb zum Konsum!😳 D.h. sie können zwar fast alles für fast Null Cent produzieren, aber sie können selbst die einfachsten Dinge nicht erfinden und wollen auch dann nichts verkonsumieren, wenn sie es geschenkt kriegen würden, wobei "geschenkt" ebenfalls keine Vorstellung/kein Bedürfnis bei ihnen auslösen kann! Eine Leistungserstellung allein durch Machinen, d.h. ohne Menschen, die etwas verdienen können, um sich Produkte zu leisten, macht keinen Sinn, weil für einen Menschen ohne einen Cent in der Tasche, auch ein Produkt für wenige Cent unerschwinglich ist, während ein Computer kein einziges der Produkte jemals kaufen wird, die er selbst hergestellt hat, m.M.!😄 Ihnen und den Ihren noch alles Gute!😊 MfG der o.g. Absender😄👨🏾‍🦲🖖🏾
  • @axelherr2410
    Wie wäre es denn, wenn man mal einen echten Experten der KI Entwicklung in so einem Gespräch hätte. Gebildeter "best guess" ist sicher anerkennenswert, aber die technische Entwicklung und Gefahren zu betrachten erfordert echte Experten. Wenn man wie ich die Entwicklung der KI auf Basis von Long-Form Interviews, Podcasts und Fachmedien beobachtet, in denen die Macher der KI in USA sprechen und prognostizieren, kommt man zu anderen Einsichten...
  • @mandyrarsh7568
    Freu mich auf die nächste Folge mit Ferdinand Pursche und Henry Furd
  • Für mich ist die entscheidende Frage, wer über die moralischen Prinzipien zur Moderation künstlicher Intelligenz entscheiden wird und ob es in Zukunft verschiedene moralbasierte Sprachmodelle geben wird, z. China versus USA usw.?
  • @CeCeCanapee
    Gerade überprüft, ob Mercedes Bunz im Recht ist, dass Chat GPT zur Frage, welche Buchtitel es von R.D. Precht zum Thema Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts geschrieben habe, wahllos und falsch Titel erfinden würde. Das ist nicht richtig. ich bekam die korrekte Antwort, dass bis Stand 2021 jedenfalls ein solches Thema nicht von R.D. precht veröffentlicht habe. Habe weitere erfundene Themen abgefragt und bekam jedes Mal die korrekte Antwort. Sollte Frau Bunz das nicht wissen? Scheint mir doch sehr simpel zu verifizieren.