China greift nach Europa: Ein Hafen nach dem anderen | WDR Doku

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Published 2022-10-27
2014 besuchte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping den Duisburger Binnenhafen; seitdem steht Duisburg auf vielen chinesischen Europa-Karten. Denn hier landen seitdem viele Güterzüge aus China, und die Rede war bereits von einem Wirtschaftsboom für die Stadt und die Region. Doch in diesem Jahr haben die Hoffnungen einen Dämpfer bekommen…

Duisburg ist, ebenso wie zum Beispiel Lüttich oder Genua, ein europäischer Brückenkopf der Initiative „Neue Seidenstraße“, die helfen soll, China bis 2049 zur Weltmacht und zum bestimmenden wirtschaftlichen und politischen Player auf dem Globus zu machen. Der chinesische Kampf um Einfluss und Macht in Europa schlägt sich vor allem in massiven Investitionen in Logistik und Infrastruktur nieder. Zur One Belt One Road Initiative gehören ganz zentral Schienenwege, Häfen und Flughäfen, die chinesisch beeinflusst oder komplett kontrolliert werden. Befürworter versprechen sich davon ein Wachstum der Wirtschaft, Kritiker warnen vor zu großer Abhängigkeit von China.

Der Seidenstraßen-Plan schien schon rasant Wirklichkeit zu werden - bis in China wegen Corona ein Lock Down auf den anderen folgte und die internationalen Handelsstraßen und Lieferketten unterbrach und bis der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine Europa und die Welt erschütterte. Pandemie und Krieg drohen die Pläne Pekings, aber auch die seiner Partner in Europa zu durchkreuzen. Die gigantischen Infrastruktur-Investitionen in Häfen, Container-Terminals, Schienennetze und Logistik-Hubs für Land-, Wasser- und Luftverbindungen sind auch für die europäischen Partner Herausforderung und Versprechen zugleich.

„Die Story“ begibt sich zu drei zentralen Schauplätzen der Seidenstraßen-Initiative in Europa: Duisburg mit seinem Binnenhafen, Lüttich mit seinem Frachtflughafen und dem neuen gigantischen Alibaba-Logistikzentrum und Genua als Zentrum der ligurischen Hochseehafenkooperation. Die Dokumentation schildert das Ausmaß der bereits vorhandenen Verzahnung mit dem Mega-Kunden und Mega-Lieferanten China und fragt, welche Perspektive die „Neue Seidenstraße“ in Zeiten von Null-Covid-Strategie und chinesisch-russischer Partnerschaft hat. Was bedeutet die neue Situation für die Unternehmen in Europa, die auf Kooperation mit China gesetzt haben und die Regionen, die sich einen infrastrukturellen Hochsommer erhofft haben? Wer hat, wer braucht einen Plan B? Wie kann der aussehen? Oder ist es vielleicht längst zu spät? Wird der erhoffte chinesische Segen zum Fluch?

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🎥 Ein Film für Die Story von Michael Mueller. Hergestellt von der ZEITSPRUNG Pictures GmbH.
Dieser Film wurde im Jahr 2022 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
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#China #Seidenstraße #WDRDoku #XiJinping

All Comments (21)
  • @WDRDoku
    Liebe Community, nach Beendigung des Films ist bekannt geworden, dass die chinesische Staatsreederei Cosco doch keine Anteile am Duisburger Hafen erwerben wird. Diese Info kommt deswegen im Film noch nicht vor.
  • @f.t4990
    Der Scholz hat es wahrscheinlich eh schon vergessen, und verkauft den Hafen nochmal
  • @KarlaKolumne1
    Man sollte immer nur soviel aus der Hand geben, dass man selbst die Kontrolle behält. Und wenn es um die Energieversorgung, sowie andere wichtige Infrastruktur geht, erst recht
  • @jomei36
    Schon irgendwie lustig wie jetzt wegen Abhängigkeiten geheult wird, hat man doch viele Jahre selbst daran mitgewirkt. Ich kann da für meinen Teil nur spekulieren, glaube aber nicht das es in jedem Fall zwingend notwendig war alles in Asien produzieren zu lassen. Wenn man aber Gewinne maximieren kann, während man sich hohe Lohnkosten spart, macht man das natürlich. Wohin das führt, wenn man den Hals nicht voll bekommt zeigt sich ja nun so langsam.
  • Unsere Regierung: "Oh je, wir sind so abhängig von Russland" Auch unsere Regierung: "Lass mal einen Teil einer unserer größten Handelshäfen an China verkaufen."
  • Wenn ist schon wieder “unsere Werte” höre, dann funktioniert bei mir nur ein Reflex: Ausschalten
  • @junggeorgio
    Es ist das Unvermögen und die fehlende Weitsicht der Entscheider, wenn man ohne Zwang relevante Infrastruktureinheiten verkauft.
  • Tja,leider ist die Rechnung des Westens:"Wir müssen nur alle genug Handel miteinander treiben,dann sind alle lieb."leider nicht aufgegangen.
  • Es ist einfach unmöglich, alle umweltbelastenden Produktion nicht im Inland zu behalten und gleichzeitig unabhängig zu sein...
  • @lilu7544
    Chinesen kaufen so viel wie sie es schaffen, Geld haben sie genug ...Und ja, wie haben hier bald viele chinesischen Chefs, die sich ganz viele Sorgen machen werden , wie es ihren Arbeitnehmern geht ;) viel Spaß mit Work Life Balance auf Chinesisch
  • @Nan-Narz
    Und wir lassen sie gewähren. Zur Not mit einem „Machtwort“
  • Wie dreist, dass ihr den Hamburger Hafen und Olaf Scholz nicht nennt!
  • @mtkn744
    Warum so überrascht? Das hat doch Söder schon damals gesagt, dass die Chinesen dann in Europa auf Einkaufstour gehen.
  • @pandama9858
    wer mit dem Drachen handel treibt muss auch mit seiner Gier und dem Feuer rechnen.